Der Abschleppwagen-Unterfahrlift AWU260 wird in der Regel bei Fahrzeugbergungen und / oder Abschleppleistungen bei Gewicht ab 5.000 kg bis zu Lastzügen mit Eigengewichten von bis zu 60 Tonnen eingesetzt.
Vom reinen Abschlepp- und Bergungsablauf her ist dieser der gleiche wie bei den „kleinen“ Abschleppwagen mit Unterfahrlift. Bei Abschleppleistungen in dieser Gewichtsklasse müssen jedoch mehr bzw. aufwändigere Abschleppvorbereitungen getroffen werden. Beim Schleppen / Abschleppen von Lastkraftwagen fallen zusätzlich zum beschädigungsfreien Abschleppen (also Anheben) des Havaristen zwei weitere wichtige technische Punkte an. Diese betreffen zum einen den technischen und zum anderen den sicherheitsrelevanten Bereich:
- Wird der Lkw in der nicht angetriebenen Achse, in der Regel die Vorder- oder Lenkachse des Zugfahrzeuges, angehoben MUSS der Antriebsstrang von der angetriebenen Achse zum Getriebe unterbrochen werden, um das Getriebe nicht zu beschädigen (keine Ölschmierung!).
- Der ab- oder geschleppte Lastkraftwagen MUSS auf allen auf der Fahrbahn befindlichen Achsen vom Antriebsfahrzeug mitgebremst werden.
Das bedeutet, dass der mitgeführte Anhänger oder Sattelauflieger vom Abschleppwagen-Unterfahrlift belüftet und mitgebremst werden muss. Andererseits muss auch das havarierte Zugfahrzeug mit allen auf der Fahrbahn rollenden Rädern & Achsen vom Abschleppwagen-Unterfahrlift mitgebremst werden.
Reichlich Equipment
Dieses Einsatzfahrzeug verfügt über diverse Abschlepp- und Bergeaufnahmemöglichkeiten zum Anheben, Bergen und Abschleppen von Lastkraftwagen, Kraftomnibussen und Anhängern bzw. Sattelaufliegern. Für die Bergung aus unbefestigten Untergründen, zum Aufrichten, zum Sichern oder zum kontrolliertem Aufrichten ist dieses Fahrzeug mit zwei unterschiedlich starken hydraulischen Windenseilen ausgerüstet. Die Hauptseilwinde leistet eine Zugkraft von 15.000 kg in der ersten Seillage. Die zweite Zusatzwinde leistet eine Zugkraft von 35.000 kg in der ersten Seillage. Weiterhin befinden sich für beide Windenstärken je eine lose Umlenkrolle zur Kräfteverstärkung oder Zugseilrichtungsänderung auf dem Einsatzfahrzeug.
Für eine beschädigungsfreie Bergung beinhaltet das Equipment eine spezielle Zug-Quertraverse. Neue Fahrzeuge mit Einschaub- oder Steck-Abschleppösen im Hauptrahmen werden so beim Einbringen der Windenzugkräfte nicht beschädigt. Für Fahrzeugbergungen auf unbesiegtem Untergrung, wie Waldboden, sind am Fahrzeugheck zwei schwere Bergestützen montiert. Damit wird ein Heranziehen des AWU vermieden.
Der Abschleppwagen-Unterfahrlift AWU260 verfügt selbstverständlich über eine aktuelle Ausnahmegenehmigung gemäß § 46 Abs. 1 Nr. 4 c StVO zur Durchführung von Abschleppvorgänge auf Bundesautobahnen entgegen den Vorschriften des § 15a Abs. 1 und 2 StVO.