Die Transport-Bergeachse DA2 des Herstellers Krause Moers beruht auf der Basis einer zweiachsigen Dolly-Achse, welche zum Transport und Rangierzwecken von Sattelaufliegern, z. B. bei Gigalinern, eingesetzt werden. Jedoch ist das Fahrwerk der Bergeachse nicht so komfortabel wie die eingesetzten Transportmittel. Das Fahrwerk ist blattgefedert und dadurch auch in der Höhe nicht verstellbar.
Der Hauptrahmen der Bergeachse ist verstärkt und mit einem ebenfalls verstärkten Neben-Hilfsrahmen versehen Das bringt eine extreme Stabilität und Steifigkeit mit sich. Der mit dem Hauptrahmen fest verbundene Neben-Hilfsrahmen ist mit speziell angeordneten Anschlagpunkten versehen.
Ring von Anschlagpunkten
Alle Räder beider Achsen sind mit einem kompletten Ring des gleichnamigen Hersteller-System Krause ausgestattet, welches ein schnelles Anschlagen eines Mobil- oder Ladekrans ermöglicht.
Die in einer „Ebene“ unterschiedlich angeordneten Anschlagpunkte ermöglichen ein Anheben der Bergeachse mittels Kran und ein Ausrichten der Bergeachse in der Neigung zu einem eventuell auch schräg auf der Seite liegenden Sattelauflieger.
Einsatz bei Bergungen
Der Einsatz der Bergeachse zu Bergungszwecken bei einem auf der Seite liegenden Sattelzug kommt in der Regel dann zu Stande, wenn beide Einheiten aufgrund der Unfallsituation getrennt aufgerichtet und geborgen werden müssen oder wenn ebenfalls unfallbedingt ein beladener Lastzug sich weit abseits und / tief in einem Graben befindet.
Zum Verständnis: Das Eigengewicht einer zweiachsigen Sattelzugmaschine liegt je nach Hersteller und Ausstattung bei 7.500 kg bis 8.500 kg, die Bergeachse hat ein Eigengewicht von nur 2.600 kg. Durch den Einsatz der Bergeachse verringert sich daher das Gesamt-Havaristengewicht um 5.000 kg bis 6.000 kg. Diese „Gewichtsoptimierung“ ist bei einem situationsbedingten, benötigten Kraneinsatz zum Heben des Lastzuges aus einem Graben eine erhebliche Entlastung und minimiert die benötigte Krangröße um ein wesentliches.
Zugleich verteilt sich das Gesamtgewicht des Havaristen beim Heben durch den Kran / die Krane gleichmäßiger auf beide Krane. Da sich beide Achsen der Bergeachse unter dem Sattelauflieger befinden, nimmt der vorne angeschlagene Kran mehr Last von dem Sattelauflieger auf.
Hebt der gleiche Kran die Last über die zusätzlich schwere Sattelzugmaschine, verlagert sich zugleich automatisch der Lastaufnahmepunkt des Krans weiter nach vorne. Je nach Konfiguration der Sattelzugmaschine bis vor die Stirnwand des Sattelaufliegers.
Durch den „verschobenen“ Anschlagpunkt muß der Kran der den Sattelauflieger heckseitig hebt wesentlich mehr Last aufnehmen. Das Resultat dieses „Kräftemessens“ wäre beim kompletten Heben eines beladenen Sattelzuges aus dem Graben zwei Kräne wesentlich größerer Kranklasse, die dann schnell in die mittleren dreistelligen Tonnagen-Größen fallen können.
Einsatz beim Transport
Ebenso ist der Einsatz der Bergeachse für den Abtransport nach technischen Defekten am Zugfahrzeug oder starken Auffahrunfällen trotz der „festen“ Federung auch bei Low-Linern problemlos möglich und ersetzt so das Vorhalten einer Sattelzugmaschine.
Ein weiterer Vorteil beim Transport mittels Bergeachse gegenüber einer Sattelzugmaschine wird bei oftmals unfallbedingten, verzogenen Stirnwänden und damit verbunden erheblich verschobener Ladung nach einem schweren Auffahrunfall ersichtlich.
Da es sich hier um eine zweiachsige Bergeachse handelt, kann diese mit einem Gesamtgewicht von 18.000 kg verfahren werden. Die „reguläre“ einachsige Sattelzugmaschine verfährt hier maximal 10.000 kg.
Ist die Ladung unfallbedingt stark nach vorne verschoben, kommt es dabei oftmals zu einer unfallbedingten „Überladung“ der Sattelaufliegerfront in Hinsicht auf die Hinterachse der Sattelzugmaschine.
Der weitere, oftmals wesentlichere Störfaktor ist die unfallbedingte verschobene Sattelauflieger-Stirnwand. Diese wird in der Regel bis an, vereinzelt auch bis in das Führerhaus der Sattelzugmaschine verschoben / gedrückt. Durch diesen Verschub der Ladung, den formschlüssigen Kontakt zwischen Zugfahrzeug und Auflieger, sind keinerlei Kurvenfahrten mehr möglich.
Durch die Zuggabel der Bergeachse ergibt sich ein weiterer „Freiraum“ von über 1,50 Metern zum Abschlepp- oder Plateaufahrzeug.