Bergung mit Kran

Bergung mit Kran Bergung mit KranDie Bergung mit Kran – Mobil- (MK) oder Autokran (AK) – ist in der Regel nötig, wenn sich das havarierte Fahrzeug in einer Einsatz- oder Unfallsituation befindet, in welcher der Einsatz eines Windenseil zum reinen Ziehen / Bergen des Havaristen aufgrund situationsbedingter Blockaden (z.B. Schutzleitplanken) oder erheblicher Höhendifferenzen (z.B. Straßengräben) nicht sicher oder einwandfrei möglich ist. Oftmals ist eine beschädigungsfreie Bergung eines beladenen Lastzuges nicht ohne den Einsatz eines Mobil- oder Autokrans möglich.

Fahrzeugstabilität

Bergung mit KranDa die Ansprüche an die Lastkraftwagen (Lkw) und Anhänger / Sattelauflieger in Hinsicht auf die Nutzlast, den Verbrauch sehr hoch sind, werden hier wesentliche Optimierungen in Bezug auf Eigengewicht und Aerodynamik angepasst. Hier wird eine Bergung mittels reinem Windenseilzug durch einen Lkw-Abschleppwagen, der sogenannte Unterfahrlift (AWU) bei schon leichten bis mittleren Grabenneigungen, weichem Untergrund zu einer Herausforderung werden, WENN man eine BESCHÄDIGUNGSFREIE Bergung des havarierten, beladenen Lastzuges erreichen möchte.

Ein wesentlicher Aspekt, warum die Bergung mit Kran durchgeführt wird, ist die „Stabilität“ des havarierten Fahrzeuges. Hierbei spielt es fast keinen Unterschied mehr, ob es sich um einen einfachen Pkw, einen Kleintransporter oder einen Lkw handelt.

Abschleppösen

Problematik AbschleppöseNahezu alle Hersteller, alle Fahrzeuge, ob „groß“ oder „klein“ werden heute mit sogenannten Abschleppösen ausgerüstet. Diese Abschleppösen sind wie der Name schon sagt zum ABSCHLEPPEN des Fahrzeuges unter gewissen Voraussetzungen geeignet, NICHT zum BERGEN eines Kraftfahrzeuges! Aufgrund der Ausführungen und der Anordnung / Position der Einschrauböse wird die Krafteinleitung bei JEDER ZUG- oder auch DRUCKKRAFT in genau diesen Punkt des Fahrzeuges eingeleitet. Da diese Punkte meist außermittig liegen, wird die Kräfteverteilung nur einseitig in das havarierte Fahrzeug gebracht.

Lastkraftfahrzeuge sind bei den meisten Herstellern mit zwei Einschraubpunkten ausgestattet, JEDOCH nur mit EINER Zugöse. Diese beiden Einschraubpunkte befinden sich in der Regel an dem rechten und linken Hauptrahmen vorne an / unter dem Stoßfänger. Wird bei einer Bergung eines voll ausgeladenen Lastzuges (40 Tonnen Gesamtmasse), welcher sich dann noch in einem unbefestigten, weichen Untergrund befindet, eine Windenkraft in diesen einen Anschlagpunkt eingebracht, besteht die Gefahr, daß man den Hauptrahmen des Zugfahrzeuges beschädigt, was eine wesentlich kostenintensivere Reparatur nach sich zieht. Dieser Gefahr kann man bis zu einem gewissen Punkt mit einer sogenannten Bergetraverse entgegen wirken.

Spoiler und Co.

Ein weiteres nicht zu missachtendes „Problem“ bei Lastzügen und Gespannen ist die Aerodynamik. Nahezu alle Lastzüge sind hinsichtlich des Kraftstoffverbrauches aerodynamisch mit diversen Spoiler im oberen und unteren Fahrzeugbereich, wie auch an der Seite ausgestattet. Diese Spoiler, oder auch Windabweiser haben im normalen Alltag schon einen relativ geringen Abstand zu dem mitgeführten Sattelauflieger. Aufgrund der unebenen Grabenbeschaffenheit und der Ausrichtung der beiden Einheiten, also Sattelzugmaschine und Sattelauflieger, drohen die Spoiler bei dem Bergungsablauf nur mittels Windenseil sich zu verklemmen, bis hin zum Zerbrechen. Bei Schäden an diesen Bauteilen / Spoilern können Kosten schon ohne Lackierarbeiten schon in dem eindeutig in einem vierstelligen Bereich gehen ohne einen Schaden an der Plane des Sattelauflieger zu berücksichtigen!

Kraftstofftank

Problematik KraftstofftankEin wenigstens ebenso großes Problem stellt der Kraftstofftank dar. Dieser besteht oftmals aus Aluminium mit Fassungsvermögen von 300 bis 800 Liter, oftmals rechts UND links außen montiert. Die Bodenfreiheit zwischen dem Tank und der Fahrbahn beträgt oftmals keine 20 Zentimeter. Diese geringe Bodenfreiheit erschwert bei der reinen „Windenbergung“ die Neigungen aus dem Graben auf die Fahrbahn. Hierbei reicht ein Stein im Grabenboden aus, um diesen zu beschädigen, was zum einen defekten Tank mit sich bringt, wie auch eine Umweltschädigung durch auslaufenden Kraftstoff!

Sattelzug

Problematik Rahmenkontakt vornProblematik Rahmenkontakt hintenDesweiteren ist bei einer Fahrzeugkombination aus Sattelzugmaschine und Sattelauflieger die „Beweglichkeit“ der beiden Einheiten beim Bergen eingeschränkt. Um einen Lastzug aus dem Graben zu ziehen, muss dieser  – besonders wenn er beladen ist – ziemlich steil in Richtung der Fahrbahn gezogen werden. Dadurch ergibt sich recht schnell ein Winkel zu dem mitgeführten Sattelauflieger. Kommt nun zu dem Winkelversatz der beiden Einheiten, dem unebenen Grabenboden noch die Grabenerhöhung hinzu, besteht eine große Gefahr darin, dass der Hauptrahmen der Zugmaschine am Hauptrahmen des Sattelauflieger „anschlägt“ und die beiden Rahmen sich verkeilen. Die hierbei eintretenden Schäden könnten unter Umständen bis hin zu einem wirtschaftlichen Totalschaden führen.

Hier sehen Sie Beispiele der Bergung festgefahrener Fahrzeuge mittels Kran.